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Datenfabrik.NRW: Wie Digitalisierung & Intelligenz bei CLAAS und Schmitz Cargobull umgesetzt werden
Newsbeitrag
Datenfabrik.NRW: Wie Digitalisierung & Intelligenz bei CLAAS und Schmitz Cargobull umgesetzt werden
Angesichts von Fachkräftemangel, steigenden Qualitätsanforderungen und wachsendem Effizienzdruck haben sich Industrieunternehmen – insbesondere im Produktionsbereich – auf den Weg gemacht, Daten und KI nicht mehr nur als Zukunftsvision zu behandeln, sondern gezielt praktisch umzusetzen. Das Projekt Datenfabrik.NRW ging genau dieser Herausforderung nach: Über vier Jahre hinweg wurden digitale, datengestützte Lösungen und Künstliche Intelligenz (KI) aus Forschung und Pilotphase in den regulären Betrieb überführt.
Realisiert wurde das Projekt im Rahmen des Spitzenclusters it’s OWL gemeinsam mit den Industriepartnern CLAAS, Schmitz Cargobull, NTT DATA Business Solutions, Duvenbeck Kraftverkehr und MotionMiners sowie den vier Fraunhofer-Instituten Fraunhofer IEM, Fraunhofer IML, Fraunhofer IOSB‑INA und Fraunhofer IAIS.
Was wurde erreicht?
In den beiden Leuchtturmfabriken von CLAAS und Schmitz Cargobull entstanden insgesamt 51 Anwendungen, die von Schichtplanung über digitale Assistenzsysteme bis hin zur Qualitätssicherung reichen.
„Die Datenfabrik.NRW ist ein Leuchtturm für unser Industrieland Nordrhein-Westfalen. Sie bringt Künstliche Intelligenz direkt in die Fabriken, wo Wertschöpfung entsteht. Die Digitalisierung stärkt unseren Mittelstand und macht unseren Wirtschaftsstandort zukunftsfest und wettbewerbsfähig. KI unterstützt Beschäftigte, macht Arbeit sicherer und planbarer.“ – so formuliert von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW.

Auch die beiden Leuchtturmfabriken ziehen ein positives Fazit:
Schmitz Cargobull hebt hervor, dass mit dem Projekt eine praxisnahe Grundlage für den Einsatz von Digitalisierung und KI geschaffen wurde, die neue Maßstäbe setzt – nicht nur intern, sondern auch als Impulsgeber für andere Industriebetriebe.
CLAAS betont, dass „Industrie 4.0 war gestern – daten- und KI-unterstützte Produktion ist heute“ sei. Bei CLAAS allein wurden 30 Use Cases im Einsatz gebracht.
Praxisbeispiele:
Schmitz Cargobull – Standort Vreden
Im westfälischen Vreden zeigt sich, wie tiefgreifend digitale Techniken und Künstliche Intelligenz die industrielle Praxis verändern. Im Rahmen der Datenfabrik wurde beim Unternehmen ein digitales Fabrikmodell („Single Source of Truth“) aufgebaut, das eine durchgängige Planung über verschiedene Tools hinweg ermöglicht. Ergänzt wurde dies durch die KI-gestützte Verarbeitung von 3D-Punktewolken aus Scans, die direkt in bestehende Planungssysteme integriert werden.
Auch klassische Arbeitsplatzgestaltungen wurden digitalisiert: „Cardboard-Workshops“, bei denen Arbeitsplätze früher mit Pappmodellen dargestellt wurden, fanden nun virtuell statt – effizient, kollaborativ und fehlerresistent.
CLAAS – Standort Harsewinkel
Die Mähdrescherproduktion bei CLAAS ist geprägt von hoher Variantenvielfalt bei gleichzeitig niedrigen Stückzahlen. Für die Mitarbeitenden bedeutete das: viele komplexe Arbeitsinhalte, Papierlisten mit Textmarkern sowie manuelle technische Änderungen. Im Projekt entstand ein digitales Werkerassistenzsystem, das webbasierte Auftragsdarstellungen, Ampel- und akustische Hinweise, IoT-Transportsysteme und 3D-Modelle integriert.
Insgesamt konnten in den beiden Leuchtturmfabriken von CLAAS und Schmitz Cargobull 51 Anwendungen umgesetzt werden – allein bei CLAAS 30 Use Cases in Anwendung zu bringen. Durch die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit im Konsortium sei es gelungen, gemeinsam etwas Großartiges zu erreichen.

Bedeutung für den Industriestandort NRW
Das Projekt zeigt eindrücklich: KI darf nicht im Pilotstatus verbleiben – sie kann erfolgreich in die Serienproduktion überführt werden. Methoden, Strukturen und Werkzeuge wurden entwickelt, die auch für den Mittelstand übertragbar sind.
Fazit
Mit der Datenfabrik.NRW wurde unter Beweis gestellt: KI- und datengestützte Lösungen sind heute kein Zukunftsmodell mehr, sondern bereits Bestandteil des industriellen Alltags. Durch die enge Zusammenarbeit von Forschung und Industrie ist ein tragfähiges Vorgehensmodell entstanden. Die 51 realisierten Use Cases gelten nicht nur als technische Erfolge – sie stehen als Wegweiser für eine zukunftsfähige Produktion von heute.